Freude und Gesellschaft

Gesellschaft kommt von sich gesellen, worin die Freude am Zusammen-kommen oder -sein, der Geselligkeit zum Ausdruck kommt. Allerdings sind unsere Beziehungen, wie wir sie kennen, kompliziert. Bis das den Wandel zur Vielfalt erfährt, wird es noch einiger Veränderungen erfordern in unserer Haltung zu Toleranz. Um diese zu erreichen, muss sich der Schwerpunkt unserer Bemühungen von Äußerlichkeiten zu den inneren Haltungen verlagern.

Unser ganzes Denken in Bezug auf Beziehungen ist geprägt von Bevorzugung bzw. Ablehnung. Die Gesellschaft zerfällt in Gruppierungen, deren scheinbar unvereinbare Gegensätze den Erhalt der Gemeinschaft gefährden. Sogar in unserem politischen Wirken sprechen wir eher von Kampf als von Bemühen. Die politischen Systeme kommen so an die Grenze ihrer Funktionalität.

Krisen, wie zum Beispiel Kriege oder Börsenabstürze haben den positiven Effekt, dass wir als Gesellschaft wieder das Verbindende erkennen. Vor dem größeren Übel erscheinen die gewohnten Animositäten nicht mehr unüberbrück- oder aufschiebbar, wir rücken zusammen. (Despoten haben sich oft dieses Mittels bedient um ihre gefährdete Position zu konsolidieren) Unsere Aufgabe liegt darin, dass wir in jedem Einzelnen das Wertschätzen des Gemeinsamen stärker werden lassen als das Trennende, welches meistens im Eigennutz, oft lediglich auch im Eigensinn besteht. Die Erkenntnis, dass der kleine, begrenzte Eigennutz durch die gemeinsam erreichte Lösung auf eine höhere Ebene gelangt, verlangt eine gewisse Visionärität. Oder sagen wir Glauben an die Gerechtigkeit des Seins, welcher sich in Vertrauen in die Integrität des Opponenten oder in die geschichtliche Wahrheit zeigt, wenn ich erst einmal einen Kompromiss des lieben Frieden willens eingehe. Wir steuern auf wirkliche Probleme zu, wenn das Ego, die Wahrung des Images, die Erhaltung der Machtposition, Populismus als Beweggründe vorherrschen. 

Freude und Politik

Der Aufbau politischer Strukturen hat auf Basis unvollständiger oder irriger Vorstellungen zur Natur des Lebens stattgefunden. Wir können davon ausgehen, dass sie nicht von rundum glücklichen Menschen erdacht und errichtet wurden. Das Entstehen von Eliten, die andere führen wollen, können wir auf zweierlei Motivationen zurückführen: das Bedürfnis zu schützen und zu hegen oder zu unterdrücken und auszubeuten. Wir wollen annehmen, dass die geschichtliche Tendenz in die Richtung weisen kann, eine glückliche Gesellschaft zu verwirklichen. Dazu müssen wir anfangen uns auf unser Potenzial zur höchsten Glücklichkeit besinnen und beginnen es zu verwirklichen. Je mehr wir vom Geist göttlicher Freude erfasst werden, desto weniger äußere Führung und Kontrolle werden wir benötigen. Die Freude am Gemeinwohl mitzuwirken wird unser politisches Bewusstsein und Wirken stärker und stärker bestimmen. Der Zustand wirklicher Freiheit wird vorstellbar. 

Freude und Recht

Die ursprüngliche Aufgabe von Rechtsprechung und Gesetzen besteht in der Wahrung und Mehrung des Glücks des Menschen. Im Zusammenleben und in der Gesellschaft kann es zu Konflikten kommen, sodass das Glück von einzelnen Personen oder gesellschaftlichen Gruppen eingeschränkt oder gefährdet werden kann. Um dies zu vermeiden haben wir den Begriff Gerechtigkeit entwickelt, womit gemeint ist, dass die Möglichkeit zur Entfaltung von Freude einer jeden Konfliktpartei gewährleistet ist. 

Wir können uns fragen, wie viel Gesetze eine glückliche Gesellschaft brauchen würde. Es ist leicht sich vorzustellen, dass ein Minimum von Regularien notwendig wäre. Glückliche Menschen werden wenig in Konflikt mit einander kommen, und falls das gelegentlich doch geschehen sollte, wäre es ein Anliegen beider Seiten, die Freude zu retten, die vorhanden Hindernisse zur Freude aus dem Weg zu räumen. 

Unser heutiges juristisches Verständnis trägt natürlich dem Zustand unseres gegenwärtigen Bewusstseins Rechnung. Dieses Bewusstsein hat begonnen sich in Zeiten und unter Umständen zu entwickeln, die uns normalerweise nicht mehr zugänglich sind. Wenn überhaupt sind wir auf mythologische Vorstellungen beschränkt, wobei Religionen und Philosophie oder praktische Vernunft versucht haben die Gründe für unser Sosein zu erklären. Gewiss haben wir noch nicht den höchsten Stand der Erkenntnis erlangt und versuchen mit z.T. fragwürdigen Vorstellungen zur menschlichen Natur zu halbwegs vernünftigen Lösungen zu gelangen. Diese Bemühungen sind genauso zu ehren wie es notwendig ist ein besseres Verständnis zu etablieren. Wirklicher Fortschritt in Richtung einer glücklichen Gesellschaft bedarf der Überprüfung unseres Rechtsverständnisses und -systems hinsichtlich ihres ursprünglichen Zwecks ᅳ der Verwirklichung der Freude. 

Freude und Religion

Bedarf es zum Erleben reiner Freude eines religiösen Glaubens oder einer religiösen Praxis? Ich denke nicht. Es schadet aber nicht, wenn du einer Glaubensgemeinschaft angehörst. Dann kannst Du diesen Kanal nutzen um das göttliche Ziel einer Welt anzustreben, in der höchste Freude verwirklicht ist.

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